"Wie wir werden, die wir sind." Entwicklungspsychologie aus Systemischer Sicht.

4 Wochenenden für TherapeutInnen und BeraterInnen


Das menschliche Gehirn entwickelt sich erst nach der Geburt zu seinem vollen Potential. Es ist außerordentlich plastisch und behält unter günstigen Bedingungen bis ins hohe Alter die Fähigkeit neue Verknüpfungen und damit Lern- und "Wachstumsprozesse" zu ermöglichen. Diese Anpassungsfähigkeit macht die Entwicklung des Verstandes und der Persönlichkeit, insbesondere in der frühen Kindheit, auch sehr verletzlich und störbar. Wir Menschen brauchen auf Grund unserer biologischen Natur gerade in den ersten 6 Lebensjahren sehr verlässliche Bindungen und liebevolle Zuwendung, damit die Seele sich entfalten und eine stabile Persönlichkeit entwickeln kann.
Der Lehrgang hilft normale Reifungskrisen, Entwicklungsstörungen und durch Traumata entstandene Blockierungen bei sich selbst und Klienten zu erkennen und tiefer zu verstehen. Er vermittelt Interventionen, um damit in Beratungssituationen angemessen umzugehen. Die Vertiefung einer achtsamen und mitfühlenden Haltung sowie das Erlernen ressourcenorientierter und die Selbstregulierung stärkender, systemischer Interventionen sind Hauptelemente Hauptelemente der 4 Wochenenden.

Themen der 4 Wochenenden:

1. Auf der Suche nach dem steuernden Selbst
- Das Über-Ich besetzt die "Kommando-Zentrale" der Persönlichkeit
- bei einigen zu stark, bei anderen zu schwach.
- Funktionsweise und Bedeutung des Über-Ich als innerer Manager verstehen.
- Durch Zugang zu expansiver Kraft die Identifikation mit inneren Antreibern, Kritikern und Wächtern verringern.
- Eine balancierte Selbstregulation anregen, Präsenz stärken und anpassungsfähige Strukturen aufbauen.

2. Achtsamer Umgang mit Traumata in der Beratung
- Wirkungen von Schocktraumata und lebensgeschichtlichen Traumata.
- Neurophysiologische Dynamik der Entstehung und Lösung von Traumata.
- Traumatisierungen erkennen, Retraumatisierung im Klientenkontakt verhindern.
- Ressourcen des Klienten aktivieren und Selbststeuerung verbessern.
- Gezielter Umgang mit Überaktivierung und Dissoziation.

3. Widerspiegelung kindlicher Entwicklungsphasen in der Beratung
- Schritte der Ich-Entwicklung und phasenspezifische Störungen.
- Entstehung typischer Persönlichkeitsmuster durch mangelnde Elternunterstützung.
- Den Bindungs-, Autonomiekonflikt, die (un-)endlichen Geschichte mit Mutter und Vater, entwicklungsgeschichtlich verstehen.
- Emotionalität und Beratungsbedürfnisse der verschiedenen Kliententypen verstehen.
- Arbeit mit elterlichen Ressourcen, Mentoren und das Selbst stärkende Interventionen.

4. Umgang mit speziellen Entwicklungsstörungen
- Hyperaktivität und Hypersensibilität im Kontext der Ich-Entwicklung verstehen.
- Beraterpräsenz und Einfühlung im Umgang mit Borderline-Verhalten.
- Familiensystemische Behandlung elterlicher Überforderung und Parentifizierung von Kindern.
- "Soziale Vererbung", u.a. von Suchtverhalten, über mehrere Generationen erkennen.
- Sich selbst und Klienten vor Überforderung schützen.

Methoden sind u.a.
- Achtsamkeitstraining für Präsenz, Mitgefühl und Klarheit im Umgang mit sich selbst und Klienten.
- Verlangsamung und Erlernen einer Kommunikation, die das "Bindungs-Hirn" beruhigt
- Offenheit, Kontakt und die Kunst durch Fragen zu führen.
- Einfühlsames Erforschen und Verarbeitung belastender Lebensmuster.
- Übertragung und Gegenübertragung in der Arbeit mit Klienten.